Be a star – genderinklusive Sprache in der Grünen Jugend Baden- Württemberg
BESCHLUSS DER LANDESMITGLIEDERVERSAMMLUNG 30. November 2014
Be a star – genderinklusive Sprache in der Grünen Jugend Baden-
Württemberg
Sprache hat Wirkung, Sprache zeigt Machtverhältnisse. Das generische Maskulinum, die Verwendung
der grammatisch männlichen Form als vermeintlich umfassend, schließt Frauen*, inter*- und nicht
binär verortete trans*-Personen aus und stellt Männer* als Norm und Ideal dar. Das Binnen-I hat sich
in den achtziger Jahren in feministischen Kontexten als Maßnahme entwickelt, um Frauen* in der
Schriftsprache sichtbar zu machen (z.B. "SchülerInnen") und war eine wegweisende Errungenschaft,
patriarchale Machtstrukturen in der Sprache aufzubrechen.
Das Problem der deutschen Sprache ist es, dass sie für Menschen aktuell nur die zwei Kategorien
männlich* oder weiblich* kennt, in die sich jeder Mensch einordnen muss. Inter*- und trans*-Personen,
die sich nicht innerhalb der Zweigeschlechtlichkeit verorten, werden dadurch ausgeschlossen oder
gezwungen, sich als männlich* oder weiblich* zu kategorisieren.
Ziel unserer queer-feministischen Ausrichtung ist es, nicht nur Frauen*, sondern auch alle Menschen,
die sich nicht eindeutig zuordnen können oder wollen, in der Gesellschaft sichtbar zu machen und
ihnen stärkere politische Teilhabe zu ermöglichen.
Um geschlechtliche Vielfalt sichtbar zu machen, verwendet die GRÜNE JUGEND Baden-Württemberg in
ihren Texten ab dieser Mitgliederversammlung den Gender Star (Sterntaste; z.B Schüler*innen). Auch
in Pressemitteilungen soll, soweit möglich, der Gender Star verwendet werden.
Wir setzen uns darüber hinaus dafür ein, das Bewusstsein für den Ausdruck geschlechtlicher Vielfalt in
der Sprache zu schärfen und die wichtige Diskussion um die Entwicklung geschlechterneutraler bzw. -
inklusiver Sprache weiterzuführen.