Gegen das Sexkaufverbot
DIESER ANTRAG WURDE AUF DER DIGITALEN LANDESMITGLIEDERVERSAMMLUNG AM 14. NOVEMBER 2020 BESCHLOSSEN.
Die GRÜNE JUGEND Baden-Württemberg setzt sich gegen ein Sexkaufverbot ein. Wir achten einvernehmliche sexuelle Dienstleistungen und erkennen sie als Arbeit an.
Unser politisches Ziel in diesem Bereich ist es, das Stigma, welchem die Sexarbeit nach wie vor unterliegt, auszuräumen. Dazu unterstützen wir gesellschaftliche Aufklärungskampagnen über Sexarbeit. Ein weiteres Ziel ist, die unbeleuchteten Räume der Sexarbeit zu erhellen, indem wir Sozialarbeit innerhalb der Szene deutlich ausbauen. Dies ist äußerst relevant, wenn wir ausschließen wollen, dass Menschen zur Sexarbeit gezwungen werden. Für diese Menschen benötigt es deutlich mehr aufsuchende Beratung, Unterstützung und personell gut besetzte Anlaufstellen. Außerdem lehnen wir das Verbot der “Straßenstriche” und deren Abschiebung an die Ränder der Städte ab.
Zudem lehnen wir das 2017 in Kraft getretene Prostituiertenschutzgesetz ab und fordern eine Reform, die gegen das Stigma der Sexarbeit vorgeht, anstatt Sexarbeiter*innen diesem Stigma zusätzlich auszusetzen, wie es der sogenannte “Hurenausweis” des ProstSchG vorsieht. Wir benötigen eine Gesetzesnovelle, welche schützt, anstatt zu stigmatisieren.