GRÜNE JUGEND BW fordert Reduzierung von Tierversuchen
Auf der heutigen Sitzung des Wissenschaftsausschuss des Baden-Württembergischen Landtages wird von 12 Uhr bis 14:30 Uhr über die Gesetzesnovelle, mit der Tierversuche in der Ausbildung reduziert werden sollen, debattiert. Die GRÜNE JUGEND Baden-Württemberg (GJBW) schließt sich der Forderung der Landesbeauftragten für Tierschutz, Julia Stubenbord, zur Senkung der Versuchstierzahl in der Lehre an.
„Die Gesetzesnovelle ist völlig überfällig, um die Tierversuchszahlen in der Lehre drastisch zu senken und den Studierenden Alternativen zu bieten.“, so Deniz Gedik, Landessprecher der GJBW. „Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwer es sein kann, Tierversuche im Studium zu verweigern. Bisher war der Umgang diesbezüglich größtenteils von den jeweiligen Lehrenden abhängig. Dafür braucht es jetzt klare Vorgaben, damit - überall wo bereits heute möglich - den Studierenden Alternativen zum Tierversuch zu Verfügung stehen.” Gedik hat seinen Bachelor in Biochemie in Tübingen absolviert und studiert derzeit Toxikologie in Kaiserslautern, Rheinland-Pfalz.
Baden-Württemberg hat in der Statistik eine traurig Spitzenposition inne. Dass wir im Vergleich der Bundesländer am meisten Tiere für Versuchszwecke verwenden zeigt den großen Handlungsbedarf: „Der Einsatz von Tierversuchen in der Lehre ist verzichtbar. Sieben andere Bundesländer, zuletzt Rheinland-Pfalz, hatten ihre Hochschulgesetze bereits dementsprechend angepasst. Wenn der CDU wirklich was am Tierschutz liegt, muss sie ihre Blockadehaltung lösen und diesem fortschrittlichen Trend endlich nachziehen.“ fordert Zoe Mayer, Mitglied der Landesarbeitsgemeinschaft Tierschutzpolitik der Grünen Baden-Württemberg und Spitzenkandidatin zur Bundestagswahl der GJBW.
„Als Wissenschaftsstandort profitieren wir sogar von dieser neuen Regelung. Der Trend zu Alternativmethoden zum Tierversuch ist da. Je früher Studierende mit Alternativmethoden in Kontakt kommen desto besser. Schließlich profitiert auch die Lehre von der Erprobung neuer, innovativer Lehrmethoden. Viele Interessierte und talentierte junge Menschen entscheiden sich heute außerdem gegen ein Studium in der Medizin oder Biologie, wenn sie ethische Bedenken gegen Tierversuche haben. Wichtige Treiber für die tierversuchsfreie Forschung fallen damit weg, wenn nur Menschen einen Zugang zu Lehre und Forschung haben, die bereit sind, Tierversuche durchzuführen.”, so Gedik und Mayer, die sich hinter den Vorschlag der grünen Landtagsfraktion und der Forderung der Landestierschutzbeauftragten stellen. „Hier bedarf es einer Differenzierung von Forschung und Lehre. Die Forschung ist von dieser Gesetzesnovelle nicht betroffen. Wir hoffen, dass auch die CDU das versteht und ihre Blockadehaltung löst.“