Hochwertige Bildung vor Ort stärken
HOCHWERTIGE BILDUNG VOR ORT STÄRKEN
Grüne Bildungspolitik muss dafür sorgen, dass jedes Kind eine gute Bildung und so gleiche Chancen erhält. Wirwollen Schulen schaffen, die unabhängig vom sozialen Hintergrund, dem Geldbeutel oder dem Wohnort einenerfolgreichen Schulbesuch ermöglichen. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, müssen wir Schulen sogestalten, dass individuelle Förderung in den Mittelpunkt rückt.Bildung sozial gerecht gestaltenSeit dem Amtsantritt der grün-roten Landesregierung wurden fundamentale Veränderungen beschlossen, dieeinen sozial gerechten Neuanfang in der baden-württembergischen Bildungslandschaft bewirkt haben.Die Abschaffung der Studiengebühren ist auch dank des jahrelangen Drucks der GRÜNEN JUGEND Baden-Württemberg im Südwesten beschlossene Sache und ermöglicht allen einen Hochschulzugang unabhängigvom Geldbeutel.Mit der Einführung der Gemeinschaftsschule ist Grün-Rot einen ersten wichtigen Schritt in Richtung mehrindividueller Förderung gegangen und setzt auf eine Schule für alle. Immer mehr Anträge von Schulstandortenzeigen, dass diese Schule überzeugt. Nichtsdestotrotz müssen wir Gymnasien stärker einbinden. Dieallgemeine Fachhochschulreife muss auch an Gemeinschaftsschulen abgelegt werden können.Die Landesregierung unterstützt die Kommunen mit zusätzlichen 300 Millionen Euro beim Ausbau derKleindkindbetreuung. Hiermit wird Bildungsgerechtigkeit von klein auf ermöglicht, schließlich werden in diesemAlter die Weichen für einen Bildungserfolg gestellt.Sparmaßnahmen im BildungsbereichDie GRÜNE JUGEND Baden-Württemberg sieht in Einsparungen im Bildungsbereich das allerletzte Mittel aufdem Weg zu soliden Finanzen. Solche Maßnahmen müssen vermieden werden und dürfen das Bildungssystemnicht strukturell gefährden. Für uns ist klar, dass die hohe Qualität an unseren Schulen Priorität hat, da jederEuro in Bildung eine Investition in die Zukunft ist. Die ambitionierten grün-roten Projekte dürfen nicht aus demBlickfeld geraten. Vor diesem Hintergrund bewerten wir die Einsparung von 11.600 LehrerInnenstellen bis 2020kritisch.Uns ist bewusst, dass sich die Zahl der Schülerinnen und Schüler in diesem Zeitraum um ein Viertel verringert,sodass es theoretisch auch einen geringeren Bedarf an LehrerInnen geben kann. Darüber hinaus wissen wir,dass trotz der Abnahme in der Zukunft eine bessere SchülerInnen/LehrerInnen-Relation bestehen wird alsheute.Nichtsdestotrotz bemängeln wir die voreilige Festlegung auf die genannten 11.600 Stellen. Schließlich ist es aufder einen Seite bei den jetzt anlaufenden grün-roten Bildungsprojekten Unsinn schon heute bis 2020 zu planen,und auf der anderen Seite sorgt es für Verunsicherung an den Schulen und in den Familien vor Ort. Stattdessenfordern wir die Landesregierung in diesem Zusammenhang auf, zu prüfen wie viele Lehrkräfte für dieGemeinschaftsschule, die Inklusion sowie den Ganztagesschulausbau in Zukunft tatsächlich erforderlich sind.Es grenzt an einen Skandal, dass die schwarz-gelbe Vorgängerregierung selbst für die Grundversorgungkeinerlei belastbare Zahlen hinterlassen hat. Neben den Grundanforderungen muss das Kultusministeriumjetzt auch vor allem überprüfen, inwiefern grün-rote Bildungsprojekte für einen Mehrbedarf sorgen. Denngenügend Ressourcen sind Grundlage für deren Erfolg.Regionale Schulentwicklungsplanung sinnvoll gestalten Zudem muss die Landesregierung mithilfe der regionalen Schulentwicklung ein Konzept erarbeiten, um dieLehrerInnen intelligent im Land einsetzen zu können. Momentan haben wir eine ungleiche Verteilung, die vonOrt zu Ort entweder für Probleme sorgen oder ausreichend Personal zur Verfügung stellen kann. DieserMissstand muss beendet werden. So kann das Bildungssystem allein durch eine gute Verteilung an Effizienzgewinnen.Aufgrund des Rückgangs der Schülerinnen und Schüler müssen vor Ort durch die regionale SchulentwicklungSchulstandorte geschlossen werden. Dies macht auch aus bildungspolitischen Gründen Sinn, da Kleinstschulenkeine sinnvolle Unterrichtsversorgung gewährleisten können.Für die regionale Schulentwicklungsplanung fordert die GRÜNE JUGEND Baden-Württemberg dieBerücksichtigung folgender Punkte:•Die Grundschulen dürfen nach wie vor kein Teil der Standortschließungen sein. Wir bleiben beimGrundsatz „kurze Beine, kurze Wege“, denn GrundschülerInnen müssen einen leichten undunbeschwerten Weg zur Schule haben, ehe sie längere Fahrten auf sich nehmen zu haben.•Die Schließungen müssen die Konzeption der Schulen berücksichtigen, sodass inhaltlich gutaufgestellte Standorte priorisiert werden. Jedoch muss vor allem auch die geographische Verteilung inden Kreisen und im Land gerecht sein. Hierbei sind lokale Verbindungen nicht außer Acht zu lassen.•Sollten längere Wege zwischen Schul- und Wohnort zustande kommen, muss an den Schulen einattraktives sowie rhythmisiertes Rahmenprogramm (bspw. in Form von Arbeitsgemeinschaften oderKooperationen mit der lokalen Jugendarbeit) vorhanden sein, um einen kurzweiligen Schulbesuch zuermöglichen. Zudem muss dafür gesorgt werden, dass der Schulweg mit dem Nahverkehr möglichstschnell zurückgelegt werden kann.•Wenn möglich müssen zukunftsfähige Alternativkonzepte entworfen werden, umStandortschließungen zu verhindern.Wir wollen auch klar und deutlich sagen, dass das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Wir sehen die regionaleSchulentwicklungsplanung als notwendiges Instrument an, aber wir lehnen etwaige, zukünftigeSparmaßnahmen zu Lasten der Schülerinnen und Schüler ab. Die Haushaltskonsolidierung darf nicht weiter aufdem Rücken der Bildungspolitik ausgetragen werden, denn wir müssen heute die Talente für morgen(aus)bilden.