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Lohndrücken XL bei Schlecker XL
So, 6.12.09

Lohndrücken XL bei Schlecker XL

LOHNDRÜCKEN XLBEI SCHLECKER XL

Die Anton Schlecker GmbH ist, so lassen es die übergroßen Eigenwerbungen an denDrogeriemärkten überall in Deutschland erkennen, „Europas Marktführer imDrogeriemarktsektor“. Unter dem Markennamen Schlecker sind über 52.000 Menschenbeschäftigt. Obwohl der Umsatz branchentypisch Jahr für Jahr schwindet, macht dasUnternehmen, das vom Besitzer Anton Schlecker aus der oberschwäbischen StadtEhingen/Donau streng patriarchal geleitet wird, immernoch gut 7,42 Milliarden EuroGewinn.Die Unternehmensphilosophie, die das ermöglicht und den Ehinger Einzelhändler aufbeeindruckende Weise zum europäischen Großkonzern wachsen lies, basiert aufknallharter Renditeorientiertheit: Ziel ist es unter geringstem Kosteneinsatz die Preise fürdie Produkte so niedrig wie möglich zu halten. Sonstige kostenverursachende Faktorenwie die infrastrukturelle Ausstattung der Filialen und auch die Beschäftigung des Personalswerden dementsprechend kurzgehalten. In Schlecker-Filialen ist zumeist nur eine Personfür den gesamten Betrieb zuständig; Überwachung und Bespitzelungen der Mitarbeiternsind an der Tagesordnung; fundamentale Ausstattungsgegenstände wie Telefone fehlenzumeist. Mit oftmals gefährlichen Folgen: Schlecker-Filialen sind in den letzten Jahrenzunehmend Tatort von Raubüberfällen geworden.Die Geschichte des Konzerns Schlecker ist seit jeher eng verbunden mit systematischemLohndumping und der Ausbeutung von ArbeitnehmerInnen. Meilenstein in SachenLohndumping war 1998 die Verurteilung Anton Schleckers und seiner Frau wegen Betrugszu einer Freiheitstrafe von einem Jahr auf Bewährung und einer Geldstrafe in Höhe voneiner Million Euro, weil den Schlecker-Angstellten vorgetäuscht wurde, sie würden nachTariflohn bezahlt. In Wahrheit lagen die Löhne weit unterhalb des Tariflohns.An Beispielen wie diesen lässt sich gut erkennen, dass das Unternehmen Anton SchleckerGmbH keine Skrupel besitzt Geschäft am Rande der Legalität und darüber hinaus zutätigen.Zu verurteilen ist auch der neueste Schritt des Großkonzerns: In den letzten Monatenwurden im ganzen Bundesgebiet rund 4000 konventionelle Schlecker-Filialen geschlossenum kurz darauf, in unmittelbarer Nähe oder sogar in den selben Räumlichkeiten, eineFiliale des Neu-Konzepts Schlecker XL zu eröffnen. Allen Angestellten der ehemaligenFilialen wurden dabei gekündigt. Sie bekommen dafür einen neuen Arbeitsvertrag imSchlecker XL-Markt; jedoch bei weit niedrigerem Lohn. Da das Konzept Schlecker XLeiner gesonderten Gesellschaft untersteht, ist sie an die Tariflöhnen des ursprünglichenSchlecker Konzerns nicht gebunden. Löhne schrumpfen da um über 50% - aus 12 Eurowird 6 Euro Stundenlohn.Die GRÜNE JUGEND Baden-Württemberg schließt sich dem Protest der Gewerkschaftenund der ausgenzutzen Schlecker-MitarbeiterInnen an. Wir verurteilen das systematischeLohndrücken, mit dem der Konzern zu Lasten des einfachen Angestellten Kasse machtund rufen landesweit zum Boykott von Schlecker-Filialen auf. Solange bei derGeschäftsphilosophie des Unternehmens kein soziales Umdenken stattfindet, halten wirdiesen Aufruf aufrecht.Anton Schlecker ist ein baden-württembergischer Unternehmer. Wir, die GRÜNE JUGENDBaden-Württemberg, fühlen uns besonders verpflichtet, dass Ausbeutung, die vonunserem Land ausgeht, auf starken Widerstand trifft.