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Nein zu Genitalverstümmelung an Frauen und Mädchen!
So, 23.11.08

Nein zu Genitalverstümmelung an Frauen und Mädchen!

NEIN ZU GENITALVERSTÜMMELUNG AN FRAUEN UND MÄDCHEN!

Beschluss der GRÜNEN JUGEND Baden Württemberg anlässlich des Starts der Kampagne „Kein Schnitt ins Leben!“ von Terre des Femmes am 24.11.08 Weltweit sind circa 150 Millionen Frauen und Mädchen an ihren Genitalienverstümmelt. Allein in Deutschland leben mindestens 18.000 Betroffene,circa 5000 Mädchen sind gefährdet, einer Genitalverstümmelung unterzogenzu werden.Genitalverstümmelung stellt einen Eingriff in die persönliche Integrität und Freiheit der betroffenen Mädchen und Frauen dar.Genitalverstümmelung ist eine massive Menschenrechtsverletzung.Die GRÜNE JUGEND Baden Württemberg fordert daher, dieser archaischenTradition endlich ein Ende zu setzen!Was wird bei der Beschneidung von Frauen gemacht? Bei der weiblichen Genitalverstümmelung werden die äußeren weiblichenGeschlechtsorgane ganz oder teilweise entfernt. Die Klitoris wird amputiertund die inneren Schamlippen teilweise oder komplett abgetrennt. Inmanchen Fällen werden zudem die äußeren Schamlippen ausgekratzt. Dieverbleibende Haut wird bis auf eine winzige Öffnung zum Urinieren, zurMenstruation oder für den Geschlechtsverkehr zusammengenäht.Anders als bei Männern ist die Beschneidung von Frauen keine Maßnahme,die diese in ihrem Leben nicht gesundheitlich beeinträchtigt. Frauen habenihr Leben lang unter dem brutalen Eingriff zu leiden.Was sind die Folgen für die betroffenen Frauen?Viele Mädchen sterben während des Eingriffs oder an dessen Folgen.Doch auch die Überlebenden haben ein Leben lang unter den Folgen zuleiden, denn: Genitalverstümmelung verursacht lebenslange psychische,körperliche und sexuelle Schäden.Der Eingriff, welcher ohne Narkose vorgenommen wird, stellt für dieBetroffenen eine traumatisierende Gewalterfahrung dar; psychische undseelische Wunden sind die Folge.Die verstümmelten Frauen und Mädchen werden durch den Eingriff Zeit ihresLebens vehement in ihrem sexuellen Lustempfinden beeinträchtigt; wennnicht sogar dessen vollständig beraubt. Insbesondere beim ersten, aber auch bei jedem weiterenGeschlechtsverkehr haben die verstümmelten Mädchen und Frauen starkeSchmerzen.Die körperlichen Schäden und Beschwerden aufgrund der Verstümmelungsind enorm. Da die Verstümmelung ohne Narkose vorgenommen wird, istder Eingriff mit starken Schmerzen für das betroffene Mädchen verbunden;auch in der Zeit danach haben die Mädchen und Frauen unter starken Schmerzen zu leiden.Aufgrund der unhygienischen Zustände während der Beschneidung habendie Frauen mit (zum Teil) chronischen Infektionen zu kämpfen.Weitere Folgen von Genitalverstümmelung können zudem Inkontinenz,Unfruchtbarkeit, sowie auch Beschwerden beim Wasserlassen oder währendder Menstruation sein.Eine Geburt stellt für die Frauen einen extrem schmerzhaften sowie unterUmständen lebensbedrohlichen Vorgang dar. Zudem erhöht eine Beschneidung, genauergesagt das anschließendeZusammennähen der Vagina auf eine kleine Öffnung, das Risiko für eineHIV-Infektion, was insbesondere in den Ländern, in denenGenitalverstümmelung (in Teilen Afrikas, der südlichen arabischen Halbinselund Asiens) praktiziert wird, ein großes Problem darstellt.Die GRÜNE JUGEND Baden Württemberg fordert:–Genitalverstümmelung zu einem eigenen Straftatbestand zu machen–die Aufnahme des Themas in die medizinische Aus- und Weiterbildung –verstärkte Bereitstellung von Forschungsmitteln mit dem Ziel der„Wiederherstellung“ der weiblichen Genitalien–eine Sensibilisierung von Hebammen, ErzieherInnen, LehrerInnen,PolizistInnen und SozialarbeiterInnen in ihrer Ausbildung bezüglich diesesThemas–eine stärkere Thematisierung von Genitalverstümmelung in der Schule–die Einrichtung weiterer Beratungsangebote und spezialisierte Rechtshilfefür Betroffene–die Bereitstellung von Entwicklungshilfegeldern für entsprechendeAufklärungsprojekte in den betreffenden Ländern–gesetzlich zu verankern, dass Frauen und Mädchen, denen droht, in ihremHerkunftsland beschnitten zu werden, auf keinen Fall abgeschobenwerden dürfenBeschlossen auf der Landesmitgliederversammlung der GrünenJugend Baden-Württemberg am 23.11.2008 in Tübingen