„Weg vom Öl“
WEG VOM ÖL
Sicher weiß noch jede/r, wie im Jahr 2003 George W. Bush die „Koalition derWilligen“ in den Irak einmarschieren lies. Bei der heutigen Entwicklung - steigendeNachfrage und schwindende Ressourcen - ist es durchaus absehbar, dass es innaher Zukunft häufiger zu Kriegen um Energierohstoffe kommen wird. Dies ist einesder Hauptprobleme vor das uns die Abhängigkeit vom Öl stellt.Die GRÜNE JUGEND Baden-Württemberg möchte darauf hinweisen, dass einweiteres Festhalten an fossilen Rohstoffen - allen voran dem Erdöl - vor allem inHinblick auf kommende Generationen, der falsche Weg ist. Wir möchten aber auchdie bestehenden Alternativen und ihre Vorteile gegenüber fossilen Brennstoffendarlegen. Deshalb fordern wir eine Politik der Energieeinsparung, die Entwicklungeffizienter fossiler Kraftwerkstechnologien, und den Ersatz fossiler Ressourcen durcherneuerbare Energiequellen. Die Probleme, die fossile Brennstoffe mit sich bringen, liegen auf der Hand. DieBegrenztheit der Vorkommen und die damit verbundene Verknappung undVerteuerung werden früher oder später zu einer gigantischen globalenWirtschaftskrise führen. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird es auchAuseinandersetzungen und Kämpfe um die verbleibenden Energiequellen geben,wenn nicht rechtzeitig auf andere Energie- und Rohstoffquellen umgestiegen wird.Zudem stellt die Abhängigkeit von den öl-exportierenden Staaten eine permanenteGefahr für unsere Wirtschaft dar. Steigende Ölpreise können auf Dauer diewirtschaftliche Entwicklung stark hemmen.Doch nicht nur ökonomisch, sondern vor allem ökologisch, werden wir vor großeProbleme gestellt. Durch das Verbrennen fossiler Rohstoffe steigt derKohlenstoffdioxidanteil in der Atmosphäre und treibt dadurch unaufhörlich dieglobale Klimaerwärmung voran. Die Folgen sind allgemein bekannt. VerheerendeNaturkatastrophen, deren Häufigkeit zunimmt, sind nur ein Beispiel dafür.All diesen Gefahren kann durch den Umstieg auf erneuerbare Energie- undRohstoffquellen entgegengewirkt werden. Die regenerativen Energiequellen sind imVergleich zu konventionellen Energiequellen gigantisch. Außerdem werden sie fürdie nächsten Milliarden Jahre zu Verfügung stehen. Zudem sind die erneuerbaren
Energien Wind, Sonne, Biomasse, Erdwärme und Wasser für alle Länder inunterschiedlicher Zusammensetzung zugänglich und bieten die Möglichkeit derunabhängigen Energieversorgung. Des Weiteren entstehen durch die Nutzung regenerativer Energien keineumweltbelastenden Schadstoffe oder Treibhausgase. Die Verbrennung vegetativentstandener Rohstoffe ist klimatechnisch ungefährlich, da die Pflanzen dasfreigesetzte Kohlenstoffdioxid zuvor aus der Luft entnommen haben. Es entstehtsomit ein Kohlenstoffkreislauf, der die Umwelt nicht belastet, wohingegen fossileBrennstoffe vor Jahrmillionen gespeicherten Kohlenstoff in sehr kurzer Zeit wiederfreisetzen. Zu guter Letzt werden durch aufkommende Innovationen in der Energieversorgungneue Industriezweige und somit neue Arbeitsplätze geschaffen. Gerade Deutschlandmuss sich hier neu bietende Chancen nutzen – bis Ende 2004 wurden schon160.000 Arbeitsplätze geschaffen.In fast allen Anwendungsgebieten, wie Verkehr, Chemie, Industrie oderEnergieversorgung, kann Erdöl durch erneuerbare Energien und nachwachsendeRohstoffe ersetzt werden. So sind Energiequellen wie Windkraft, Photovoltaik undBiomasse bereits auf dem Vormarsch. Im chemischen Bereich sind organischhergestellte Verpackungen als Ersatz von Kunststoffen bereits auf dem Markt.Allerdings bedarf es einer intensiven Förderung im Forschungsbereich, um diewissenschaftliche, technische und wirtschaftliche Spitzenposition, die Deutschlandim Bereich der regenerativen Energien bereits innehat, weiter auszubauen und damitals Vorbild für andere Nationen zu dienen. Die GRÜNE JUGEND Baden-Württemberg fordert den Weg „Weg vom Öl“ und hinzu erneuerbaren Energien und nachwachsenden Rohstoffen konsequent weiter zugehen. Dazu gibt es keine Alternative. Nach Angabe einer Studie von BP (heute:Beyond Petroleum) werden in 40 Jahren die Öl- und in 60 Jahren dieGasvorkommen der Welt zu Ende gehen. Beschlossenauf derLandesmitgliederversammlungam10.Mai2006